, Jack Raphael

U STORIA 2023

Die U Storia 2023 führte knapp 30 Mitglieder von Of@CampusZH nach Berlin, wo wir das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr, die Schweizer Botschaft, das Alliertenmuseum und das Spionagemuseum besuchten.

 

Die U Storia begann dieses Jahr bereits am Donnerstagabend am Flughafen Zürich. Denn seit langem führt die alljährlich durchgeführte militärhistorische Exkursion wieder in weiter entfernte Gefilde, dieses Jahr nach Berlin. Die mit 28 Mitgliedern rekordhohe Teilnehmerzahl ist vermutlich nicht nur der Destination, sondern auch dem besonderen Programm geschuldet: Zum ersten Mal besuchten wir ein aktives Kommando einer ausländischer Streitkraft und besuchten den von der Schweiz entsandten Verteidigungsattaché.

 

Doch zurück zum Anfang. Das offizielle Programm nahm seinen Anfang am Freitag um 0845, vor unserem Hotel in Tegel. In Uniform machten wir uns auf den Weg zur Julius-Leber-Kaserne, welche unter anderem das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr (TFK) beheimatet. Das TFK führt und koordiniert sämtliche Operationen der Bundeswehr in Deutschland und ist damit ungefähr mit dem Kommando Operationen der Schweizer Armee vergleichbar. Nach einem Begrüssungs-Apéro wurden wir durch Oberstlt i.G. der Bundeswehr Stefan Quandt tiefer in die Aufgaben des Kommandos eingeführt. Die Zeitenwende, der Assistenzdienst während Corona (geführt durch das TFK) sowie Veränderungen und Entwicklungen innerhalb der NATO waren die grossen Themen des Referats. Einige Themen wie der Assistenzdienst während der Corona-Pandemie liessen sich gut zwischen den beiden Ländern vergleichen. Themen wie die Rolle einer Streitkraft innerhalb der NATO waren eher Neuland, darin einzutauchen dafür umso spannender. Besonders eindrücklich war die persönliche Note, welche Oberstlt i.G. Quandt ins Referat einbaute.

 

Anschliessend lud uns Oberst Markus Widmer, Verteidigungsattaché der Schweiz für Deutschland und Polen, in die Schweizer Botschaft ein. Nach einem kurzen Stehlunch folgte ein Briefing zur Militärdiplomatie. Neben den Aufgaben und dem Werdegang eines Verteidigungsattaché berichtete Oberst Widmer viel über seinen von Diplomatie und Sicherheitspolitik geprägten Arbeitsalltag – ein äusserst spannender Einblick in eine üblicherweise eher verschlossene Welt. Den Abschluss dieses ausserordentlichen Tagesprogrammes fanden wir, der Einladung von Oberst Widmer folgend, bei einem späten Mittagessen.

 

Das Programm am Samstag war kürzer, aber nicht minder spannend: Am Morgen stand ein Besuch im Alliiertenmuseum an, welches über diverse Exponate aus der unmittelbaren Nachkriegszeit verfügt. Diesen wurden durch die Erzählungen unseres Guides wieder Leben eingehaucht, was die Zeit nach 1945 und die zunehmenden Spannungen zwischen den späteren Blöcken des Kalten Krieges sehr anschaulich vermittelte. Nach einem stärkenden Mittagessen im Biergarten kehrten wir wieder in die Epoche zurück und widmeten uns im Spionagemuseum unter anderem der Zeit des Kalten Krieges. Im geteilten Berlin waren zu dieser Zeit die Nachrichtendienste vierer Länder präsent, was mit einer entsprechend hohen Aktivitätsquote einherging. Das nachfolgende Essen und Feierabendbier bildeten einen würdigen Abschluss der diesjährigen U Storia, welche allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Wir bedanken uns herzlich bei Oberst Widmer, welcher das bemerkenswerte Programm am Freitag ermöglichte, Oberstlt i.G. Quandt für die persönlichen Einschätzungen innerhalb eines überaus spannenden Referats, sowie der Zürcherischen Winkelriedstiftung für die grosszügige Unterstützung der Exkursion.