, Leonardo Romerio

Jubiläumsanlass

Der Offiziersverein der Universität Zürich und ETH Zürich, Of@CampusZH, feierte am 5. Oktober sein 20-jähriges Bestehen in der Aula der Universität Zürich.

Der Offiziersverein der Universität Zürich und ETH Zürich, Of@CampusZH, feierte am 5. Oktober sein 20-jähriges Bestehen in der Aula der Universität Zürich. Im Zentrum der Feier standen spannende Beiträge und eine anregende Podiumsdiskussion zum Thema «Wie können Armee und Hochschulen enger zusammenarbeiten?». Experten beleuchteten die Facetten dieser wichtigen Frage und diskutierten Ansätze für eine intensivierte Kooperation.

Im Anschluss an das offizielle Programm bot ein geselliger Apéro den Rahmen, um die Kameradschaft zu pflegen und den Austausch zwischen Verein, Armee und Universität Zürich zu vertiefen. In entspannter Atmosphäre wurden angeregte Gespräche geführt, neue Kontakte geknüpft und bestehende Verbindungen gestärkt.

In seiner Rede unterstrich Vereinspräsident Oblt Raphael Jack die Merkmale, die Of@CampusZH auszeichnen. Nicht nur der starke Zusammenhalt und die tiefe Kameradschaft prägen den Verein, sondern auch die einzigartige Möglichkeit, sich mit Wirtschaft, Politik, Armee und Hochschulen auszutauschen. Der Verein sei deswegen eine ideale Plattform, um eine konstruktive Diskussion über die Zusammenarbeit von Hochschulen und Armee anzustossen und aktiv mitzugestalten.

Prof. Dr. Gabriele Siegert, Vize-Rektorin der Universität Zürich, würdigte in ihrem Grusswort die Bedeutung studentischer Vereine für das Hochschulleben. Sie bedauerte, dass die Chancen, die diese Vereine bieten oft ungenutzt blieben. Eine engere Kooperation zwischen der Armee und der UZH berge enormes Potenzial, sowohl für die Studierenden als auch für die Universität selbst. Siegert ermutigte den Verein, diese Potenziale weiter zu erforschen und auszuschöpfen.

KKdt Süssli, CdA, präsentierte, wie die Armee sich auf eine neue Sicherheitslage ausrichtet. Er betonte, dass die Verteidigung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. Die Zusammenarbeit bietet beiden Seiten Vorteile: Die Armee profitiert vom Wissen und den Technologien der Hochschulen, während diese durch die Kooperation mit der Armee neue Forschungsfelder erschliessen und Erkenntnisse gewinnen können.

Die Dekanin der Philosophischen Fakultät und die Vize-Dekanin der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ergänzten das Bild, indem sie konkrete Beispiele der zukünftigen und bereits bestehenden Zusammenarbeit zwischen der Armee und der Universität Zürich vorstellten. Sie betonten, dass eine noch engere Verzahnung für beide Seiten zahlreiche Vorteile bringen würde.

Als Beispiel nannten sie den Bereich der Stressresistenz und Organisationsfähigkeit, in dem die Universität von den Erfahrungen und Kompetenzen der Armee profitieren könne. Umgekehrt könne die Armee durch die Zusammenarbeit mit der Universität ihre Ausbildungsmethoden und Prozesse optimieren. Die beiden Dekaninnen unterstrichen damit das grosse Potenzial einer Kooperation und plädierten für eine Annäherung zwischen den beiden Institutionen.

Oberstlt i Gst Patrick Hofstetter (MILAK-Dozent & Bat Kdt) stellte dar, wie sein Bat während des FDT Drohnen auf eigener Initiative einführte. Im Unterschied zur sonst üblichen zentralen Beschaffung war das Geb Inf Bat 29 so in der Lage, neue Ausrüstung rasch einzuführen. AdA mit wissenschaftlichen Hintergrund begleiteten die Einführung. Dieses Beispiel zeigt, wie die Zusammenarbeit von Armee und Hochschulen praktisch aussehen und den Kampfwert eines Bataillons erhöhen kann. Hofstetter rief die Offiziere auf die «Bottom-Up»-Innovation fördern und im FDT experimentierfreudig zu sein.

Nach den inspirierenden Eröffnungsbeiträgen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion unter den Gästen. Ein zentrales Thema war der Beitrag, den Armeeangehörige in der Konfliktforschung leisten können. Ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen eröffnen neue Perspektiven und ermöglichen ein tieferes Verständnis von Konflikten.

Die Expertise der Armeeangehörigen sei jedoch nicht nur in der Konfliktforschung gefragt, sondern auch in anderen Disziplinen wie Politologie, Ethik und Recht. Die AdA verfügen über wertvolle Kenntnisse militärischer Prozesse und Strukturen, die für die Universität besonders interessant sein können.

Um dieses Potenzial optimal zu nutzen, wurde die Notwendigkeit einer besseren Vernetzung zwischen Armee und Universität betont. Konkret wurde die Frage aufgeworfen, wie die Universität erfahren kann, welche Studierenden Militärdienst leisten und über welche Kompetenzen sie verfügen. Eine solche Transparenz würde den Austausch erleichtern und die Zusammenarbeit fördern.

Die Panelmitglieder waren sich einig, dass die Armee und die Universität ihre Synergien besser nutzen sollen. Dabei sollen sich die Offiziere des Of@CampusZH an beiden Institutionen engagieren. Da der Verein Wissen in Armee, Hochschule und Wirtschaft habe, sei er ein guter Ausgangspunkt für eine engere Zusammenarbeit. Alle Teilnehmer bekräftigen weiter über eine engere Zusammenarbeit sprechen.